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Vögel füttern im Winter

Futterqualität und Hygiene sind besonders wichtig

Kohlmeisen (Foto: Wiebke Dallmeyer-Böhm)
Kohlmeisen (Foto: Wiebke Dallmeyer-Böhm)

Viele Menschen fragen sich, was sie für die Vogelwelt in ihrer Umgebung tun können. Der NABU Rhein-Sieg gibt ein paar Tipps, worauf zu achten ist, um den Nutzen für die Vögel zu sichern und Freude an der Vogelfütterung zu haben.

 

Vor dem Beginn der Fütterung steht zunächst einmal die Wahl des richtigen Behälters. Grundsätzlich empfiehlt der NABU einen Futterspender, der das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen schützt, denn Nässe im Futter kann zur Ausbreitung von Krankheitserregern führen. Am besten eignen sich daher sogenannte Futtersilos, die im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen auch die Verunreinigung durch Vogelkot verhindern. Wer dennoch ein offenes Futterhäuschen nutzt, sollte es unbedingt täglich reinigen. Der Futterspender wird am besten an einer übersichtlichen, gut einsehbaren Stelle platziert, so dass sich Katzen nicht unbemerkt anschleichen können, und der Blick für die Beobachtung unverstellt ist. Falls möglich, sollten in einem angemessenen Abstand Bäume oder Büsche Deckung bei eventuellen Attacken von Sperbern bieten. Eine Gefahrenquelle für die Vögel sind außerdem Glasscheiben in der Nähe der Futterstelle. Sie können leicht zur tödlichen Falle werden, wenn sich z.B. Bäume im Glas spiegeln. Aufkleber mit beliebigen Mustern können hier Abhilfe schaffen.

 

Beim Futter sind Sonnenblumenkerne immer eine gute Wahl. Sie werden von fast allen Arten gefressen. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an ihrer Futterstelle. Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge freuen sich auch über Freiland-Futtermischungen, die verschiedene Samen unterschiedlicher Größe enthalten. Weichfutterfressern wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln und Wacholderdrosseln kann man Rosinen, Äpfeln oder Haferflocken in Bodennähe anbieten. Dabei ist darauf zu achten, dass dieses Futter nicht verdirbt. Es gibt spezielle Bodenfutterspender, die sich dafür besonders eignen.

 

Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selbst herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. „“ "Ein absolutes No-Go bei der Vogelfütterung sind Brotreste. „Brot ist viel zu salzig, quillt im Magen der Vögel auf und verdirbt schnell", sagte Birgit Simon. Dies gilt übrigens auch für Enten und andere Wasservögel. Ein weiterer Tipp ist, auf die Qualität des Vogelfutters zu achten. Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der allergieauslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen verunreinigt. Vogelfreunde, die diese Tipps beherzigen, können sich unbeschwert an der Vogelschar erfreuen, die den Weg zur Futterstelle findet.

 

Vorrangig für den Schutz einer artenreichen Vogelwelt ist aber die Erhaltung von vielfältigen, naturnahen Lebensräumen. „Ein naturnaher Garten mit vielen Stauden und heimischen Sträuchern ist die beste Ganzjahreshilfe für unsere gefiederten Freunde im Siedlungsbereich. Hier lassen sich Vögel dann ebenso gut beobachten wie bei der Fütterung. Aber nicht nur im privaten Garten, auch in vielen nordrhein-westfälischen Gemeinden und Städten bleibt in dieser Hinsicht noch viel zu tun. Neben Dach- und Fassadenbegrünungen, strukturreichen Grünflächen und Parkanlagen mit altem Baumbestand und heimischen Wildpflanzen würden mehr Nisthilfen sowie eine Verminderung des Vogelschlags an Gebäuden zum Erhalt der Artenvielfalt in Städten beitragen.